Prof. Dr. Shikha Dhiman

SIX QUESTIONS TO SHIKHA

    1. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
      Ich habe mich immer für Mathematik, Physik und Chemie interessiert.
    2. Wer oder was hat Sie in Ihrem Leben besonders geprägt?
      Weit weg von zuhause und außerhalb der Komfortzone zu leben
    3. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
      Kiran Bedi
    4. Wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären, dann...?
      Journalistin oder vielleicht hätte ich auch mein eigenes Business gestartet.
    5. Was war der beste Rat, den Sie einmal bekommen haben?
      Deine harte Arbeit ist eine Geschichte, aber nur der Erfolg macht sie erzählenswert.
    6. Was darf nie an Ihrem Arbeitsplatz fehlen?
       Eine Internetverbindung.

WHO’S SHIKHA?

Geboren 1993 in Delhi, Indien.

ABOUT HER

Hallo, ich bin Shikha Dhiman, Professorin für supramolekulare Chemie an der JGU Mainz. Ich bin in Delhi geboren und aufgewachsen und habe meinen PhD in supramolekularer Chemie am Jawaharlal Nehru Centre for Advanced Scientific Research (JNCASR) in Bangalore gemacht. Meine Leidenschaft für Chemie hat mich als Stipendiatin der Marie Skłodowska-Curie-Maßnahmen in die Niederlande an die Technische Universität Eindhoven gebracht. Gemäß des Sprichwortes „Große Dinge kommen in kleinen Paketen“ nutze ich schwache supramolekulare Interaktionen, um große, komplexe Systeme zu erschaffen, so wie die Natur unbelebte Materie in Lebendiges verwandelt.

FUN FACT

Wenn ich nicht arbeite, schaue ich gerne Thriller oder Horrorfilme..

HOW IT STARTED … HOW IT'S GOING

Ausbildung

2011 Abitur
2014 Hochschulabschluss
2020 Promotion

Highlights

Marie-Curie-Stipendiatin in den Niederlanden
Women Interactive Materials Award
Ernennung zur Professorin

Netzwerk

Ada-Lovelace-Mentoring Pro Academia
Institute for Complex Molecular Systems (ICMS) Fellows
Max Planck Graduate Center (MPGC)
Jawaharlal Nehru Centre for Advanced Scientific Research (JNCASR) Alumni-Netzwerk

Sprachen

Englisch

Hindi

Panjabi

Deutsch (ich arbeite daran)

LET'S TALK ABOUT SCIENCE

FUN FACT:

Unter den richtigen Bedingungen kann Wasser gleichzeitig kochen und gefrieren.

Wie kamen Sie zur Wissenschaft? Und was waren dabei die größten Hürden und die größte Hilfe?

Wenn ich jetzt zurückschaue, habe ich eigentlich nie vorgehabt, Karriere in der Wissenschaft zu machen – es war einfach etwas, in dem ich gut war, oder vielleicht hat auch die Wissenschaft mich ausgesucht. Jedes Mal, wenn eine Karriereentscheidung anstand, habe ich mir Karrierepfade angeschaut, die mehr Geld oder einen schickeren Lebensstil geboten hätten, aber ich habe letztendlich immer die Wissenschaft gewählt. Ich hatte zwar wenig externe Hürden zu bewältigen, aber die Wissenschaft erfordert Leidenschaft, die wiederum viel Zeit und Energie braucht. Manchmal habe ich mich überfordert gefühlt, wie als wäre ich in einem Tsunami gefangen. Die größte Hilfe war zu lernen, Pausen zu nehmen, Wissenschaft lebt von Leidenschaft, nicht Routine.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollten? Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis oder jemanden, der Sie dazu inspiriert hat?

Ich habe Forscher:innen immer bewundert und sie immer als die schlausten Menschen auf der Welt gesehen, und mir nie vorgestellt, mich selbst so zu nennen. Lustigerweise bezeichneten mich viele Leute als Forscherin und ich habe sie immer korrigiert und gesagt, ich wäre Wissenschaftlerin, keine Forscherin. Ich habe mich immer inspirieren lassen von Persönlichkeiten wie Marie Curie und Dr. APJ Abdul Kalam, aber als ich meinen PostDoc-Betreuer kennengelernt habe, war das ein Schlüsselereignis meines Lebens. Er ist ein außerordentlich guter Wissenschaftler und ein liebenswürdiger, bescheidener Mensch, der mich inspiriert, sowohl wissenschaftliche Spitzenleistungen als auch Freundlichkeit und Güte anzustreben.

Gab es Tiefpunkte in Ihrer Karriere und wie ist es Ihnen gelungen, diese zu verarbeiten

Ja, das Leben ist wie eine Sinuswelle mit Hochs und Tiefs. Was wirklich zählt, ist, die Zeit vergehen zu lassen, denn sie hilft, Wunden zu heilen. Während meiner Tiefs habe ich meine ganze verbleibende Energie der Wissenschaft und dem Aufbau meiner Karriere gewidmet. Erfolg sorgt dafür, dass die Dinge an ihren Platz fallen. Ich habe auch erkannt, dass das Impostorsyndrom nicht gut ist – wir müssen lernen, uns selbst wertzuschätzen, vor allem in Tiefphasen.

Was gehört alles zu Ihrem Arbeitsalltag? Was macht Ihnen daran am meisten Spaß und gibt es auch Dinge, die Sie nerven?

Einer der wichtigsten Aspekte unserer Forschung beruht auf Ideen. Es gibt Tage, an denen ich vor Inspiration nur so sprudle, was mir große Freude bereitet. An Tagen, an denen ich eine Denkblockade habe, bin ich jedoch frustriert, vor allem, wenn eine Antragsfrist ansteht.

Was war das spannendste Experiment oder der größte Durchbruch in letzter Zeit?

Mein aufregendstes Experiment habe ich mit einem engen Freund, Dr. Lu Su, Assistenzprofessor an der Universität Leiden, durchgeführt. Über ein Jahr lang hatten wir immer wieder mit Misserfolgen zu kämpfen. Aus Frustration haben wir schließlich ein Experiment nicht zu Ende geführt. Zu unserer Überraschung funktionierte es dann doch und mündete in einer Veröffentlichung in einer angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift.

Was wäre Ihr größtes Ziel, als Wissenschaftlerin zu erreichen?

Wenn wir natürliche oder künstliche Zellen, Gewebe und Organe herstellen können, um viele Krankheiten, einschließlich Organschäden und Krebs, zu bekämpfen. Indem ich diese Forschung vorantreibe, hoffe ich, einen bedeutenden Einfluss auf das Gesundheitssystem zu nehmen und die Lebensqualität unzähliger Menschen zu verbessern.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

In zehn Jahren sehe ich mich nicht nur als Wissenschaftlerin, sondern auch als Vorbild, das mehr Frauen - vor allem aus Asien - ermutigt, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen und Führungsrollen zu übernehmen. Viele Frauen geben ihre Karriere wegen familiärer Verpflichtungen auf, und ich möchte dazu beitragen, das zu ändern. Außerdem strebe ich eine Position an, in der ich mutige Entscheidungen treffen kann, die das Leben von berufstätigen Frauen wirklich verbessern und das nicht nur auf dem Papier.

Was sind in Ihren Augen die größten Herausforderungen für künftige Wissenschaftlerinnen (im MINT-Bereich)?

Auch wenn sich die Bedingungen verbessern, bleibt die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben eine der größten Herausforderungen für Wissenschaftlerinnen. Es geht nicht nur um Verantwortlichkeiten – Frauen stellen oft sehr hohe Ansprüche an sich selbst, was zu Schuldgefühlen führt, wenn sie nicht alles perfekt machen. Entweder setzen sie ein starkes, mutiges Gesicht auf oder sie wachsen schließlich hinein. Ich glaube, wir müssen in der MINT-Branche und in der Welt allgemein mehr Akzeptanz dafür schaffen, dass Frauen genauso fähig sind wie Männer, aber eben auch biologisch unterschiedlich. Wir sollten ein Umfeld schaffen, das diese Unterschiede anerkennt und unterstützt, seien es hormonelle Schwankungen, das Kinderkriegen oder einfach die größere Sensibilität für bestimmte Themen.

Hier geht es zur Webseite der Arbeitsgruppe von Shikha Dhiman an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Hier ist das X-Profil von Shikha Dhiman zu finden.