Jun.-Prof. Dr. Anne Jantschke – Geowissenschaften, Biomineralisation in Mikroalgen

Zitat Anne:"Wenn es einfach wäre, dann könnte es jede*r"

 

SIX QUESTIONS TO ANNE

  1. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
    Chemie und Mathe
  2. Was war der beste Rat, den Sie einmal bekommen haben?
    Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen.
  3. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
    Frank Schätzing (Wissenschaftsjournalist und Buchautor)
  4. Wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären dann...?
    …würde ich als Hüttenwirtin Gäste in den Bergen bewirten.
  5.  Wer oder was hat Sie in Ihrem Leben besonders geprägt?
    Meine schönsten Kindheitserinnerungen fanden schon immer draußen statt – z.B. im Garten meiner Großeltern. Diese Faszination und Bindung zur Natur hat sich bis heute nicht verändert.
  6. Was darf nie an Ihrem Arbeitsplatz fehlen?
    Kaffee und Notkekse – man weiß nie was einen erwartet.

WHO'S ANNE

Geboren 1987 in Erlabrunn

ABOUT HER

Hallo, ich bin Anne – ich bin erst seit Kurzem Junior-professorin an der JGU Mainz und erforsche Biominerale. Mich faszinieren dabei besonders die kleinsten einzelligen Organismen die wir im Meer finden können – Mikroalgen. Die Natur ist meine größte Inspiration, daher bin ich sehr gerne draußen unterwegs und erkunde die Welt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit meinem Campervan.

FUN FACT

Mein T4-Campervan ist 30 Jahre alt und heißt Gunther – mit ihm bin ich oft in den Bergen unterwegs. Ich ziemlich tollpatschig, meine Familie fragt sich bis heute, wie ich die Laborarbeiten unbeschadet überstehen konnte.

HOW IT STARTED … HOW IT'S GOING

Ausbildung:

2005 Abitur
2010 Hochschulabschluss
2014 Promotion
2021 Juniorprofessur

Highlights

1. EuroMar Konferenz in Kreta – Vortrag vor 1000 Personen
2. Juniorprofessur in Mainz 2021
3. PostDoc- Aufenthalt in Israel

Engagement

Organisation von Mehrtages-Wandertouren
Chemie im Kindergarten (JGF Dresden)
Frühjahrssymposium (JGF Dresden)

Netzwerk

ADA Mentoring PROACADEMI
BCUBE
TU Dresden
Jung Chemiker Forum Dresden

Sprachen

Deutsch
Englisch

LET'S TALK ABOUT SCIENCE

FUN FACT:

Ich habe etwa 10 Stunden Aufnahmen vom Hinterteil einer Bettwanze, die wir bei der Eiablage filmen wollten – leider wollte Sie nicht mitmachen.

Wie kamen Sie zur Wissenschaft?

Und was waren dabei die schwierigsten Hürden und größte Hilfe?

Für mich war der Weg in die Wissenschaft eigentlich ein ganz natürlicher Prozess – ich war schon immer neugierig und wusste früh, dass ich Chemie studieren wollte. Warum kann ich heute gar nicht mehr sagen, doch es war definitiv die richtige Entscheidung und hat mich auch nicht mehr losgelassen. Die größte Hilfe dabei war es eigentlich, dass ich die Freiheit und Möglichkeit hatte, mir diese Laufbahn frei auszuwählen, ohne äußere Hürden und mit der vollen Unterstützung meiner Familie.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie Professorin werden wollten?

Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis oder jemanden, der Sie dazu inspiriert hat?

Als Tochter einer Lehrerin aus Leidenschaft hatte ich schon immer einen großen Bezug zum Lehren und sogar mal ein Lehramtsstudium erwägt. Während des Studiums habe ich daher Mathe-Seminare gehalten und meine Kommiliton*innen durch einige Prüfungen gebracht. Ich würde sagen, das Lehren habe ich nun einfach an der Universität übernommen, statt an einer Schule. Meine Mutter bleibt bis heute mein Vorbild für ein anregendes Lehren und Führen als Frau.

Gab es Tiefpunkte in Ihrer Karriere und wie ist es Ihnen gelungen, diese zu verarbeiten?

Während des ersten Jahres meines Postdocs blieben die Ergebnisse aus und meine betreuenden Professor*innen waren deshalb sehr besorgt. An das ernste Gespräch kann ich mich bis heute sehr gut erinnern und ich habe einige Tage gebraucht, um es für mich zu verarbeiten. Doch in den folgenden Monaten hat es mich umso mehr angespornt,
alles nochmal zu durchdenken und neue Wege einzuschlagen – mit Erfolg: Innerhalb von wenigen Monaten gelangen uns zahlreiche neue Erkenntnisse, die heute Grundlage meiner Forschung sind.

Was gehört alles zu Ihrem Arbeitsalltag?

Was macht Ihnen daran am meisten Spaß und gibt es auch Dinge, die Sie nerven?

Zu meinem Arbeitstag gehören sehr viele verschiedene Dinge, wobei das reine Forschen im Labor (leider) mittlerweile in den Hintergrund rückt. Die Bürokratie im Wissenschaftsbetrieb kann anstrengend und zeitaufwändig sein – da ist Geduld und Ausdauer gefragt.
Am liebsten ist mir deshalb die direkte Interaktion mit Studierenden – sei es im Labor oder in der Lehre. Wissen weiterzugeben und zusammen Dinge zu entdecken ist für mich die schönste Form der Wissenschaft.

Welche Art von Experimenten führen Sie als Wissenschaftlerin durch und was sind dabei Ergebnisse, die Sie ins Staunen versetzen?

Am fasziniertesten bin ich immer dann, wenn ich einem lebenden Organismus bei der Arbeit zusehen kann. Und die spannendsten Ergebnisse sind erfahrungsgemäß immer die, die man am wenigsten erwartet oder die entstehen, wenn etwas schiefgeht!

Was war das spannendste Experiment oder der größte Durchbruch in letzter Zeit?

Vor Kurzem haben wir ein bisher noch nicht bekanntes Biomineral identifiziert – das war aufregend!

Was wäre Ihr größtes Ziel als Wissenschaftlerin zu erreichen?

Mein größtes Ziel ist es, eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs aus meiner Gruppe hervorzubringen. Die Studierenden dabei zumindest einen Teil Ihres Weges zu begleiten und wachsen zu sehen, bevor sie eigene Wege einschlagen – darüber würde ich mich unglaublich freuen.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Hoffentlich dauerhaft an der Uni Mainz nach einer positiven Evaluation! Und mit einer kleinen, feinen Gruppe von Studierenden und Mitarbeiter*innen, denen Forschen vor allem Spaß macht.

Auf der Website www.jantschke-group.de sind die wichtigsten Informationen zur wissenschaftlichen Arbeit von Jun.-Prof. Dr. Anne Jantschke und ihrer Forschungsgruppe zu finden.

 

Auf ihrem Instagram-Account gewährt Anne Jantschke Einblicke in ihr Privatleben und postet u.a. Beiträge zu den Themen Reisen, Wandern, Campen und Essen.

 

In einer Pressemitteilung vom 17. Juni 2020  der Technischen Universität Dresden, an der Jun.-Prof. Dr. Anne Jantschke vor ihrer Zeit an der JGU als Expertin für die Kultivierung und Charakterisierung von Mikroalgen an der Fakultät für Chemie und Lebensmittelchemie tätig war, kann man einen Eindruck von Ihrem Forschungsgegenstand gewinnen.