Prof. Dr. Helen May-Simera – Molekulare Physiologie, Zellbiologie/Zilienforschung

SIX QUESTIONS TO HELEN

    1. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
      Geographie, Physik, Chemie
    2. Wer oder was hat Sie in Ihrem Leben besonders geprägt?
      Meine Mutter
    3. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
      Sofja Kowalewskaja. Eine berühmte russische Mathematikerin im 19. Jahrhundert und die erste Frau in Europa, die eine Professur in Mathematik erhielt.
    4. Wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären, dann...?
      ...Zahnärztin
    5. Was war der beste Rat, den Sie einmal bekommen habe?
      Verschwende keine Zeit mit Eifersucht. Manchmal liegst du vorn, manchmal hinten. Das Rennen ist lang, und am Ende ist es nur mit dir selbst.
    6. Was darf nie an Ihrem Arbeitsplatz fehlen?
      Spaß

WHO’S HELEN?

Geboren 1981 in Basingstoke

ABOUT HER

Hallo, ich bin Helen May-Simera, eine Zellbiologin mit einer Faszination für Zilien – das lange in Vergessenheit geratene zelluläre Organell, das eine entscheidende Rolle in der Zellkommunikation spielt. Eine Fehlfunktion dieses Organells führt zu einer Vielzahl menschlicher Erkrankungen. Mein Ziel ist es, besser zu verstehen, wie das Zilium funktioniert und wie seine Fehlfunktion Krankheiten verursacht. Darüber hinaus ist es mir eine Herzensangelegenheit, die nächste Generation von Wissenschaftlern/innen für Zilienforschung zu begeistern.

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FUN FACT

Ich bin eine Hobby-Imkerin, die Lego liebt.

HOW IT STARTED … HOW IT'S GOING

Ausbildung

1999 Abitur
2003 Hochschulabschluss
2008 Promotion
2015 Juniorprofessur
2021 Professur

Highlights

Post Doc am NIH, USA
Sofya Kovalevskaya Award 2014 – Aufbau meiner eigenen Forschungsgruppe
Berufung zur Professur im Jahr 2021

Engagement

Gutenberg Lehrkolleg: Mitglied des Leitungsgremiums
Studienprogramm Q+: Vorsitzende Lenkungsausschuss
FORTHEM: JGU Mission Board Member Labs and Co-Creation

Netzwerk

SPP2127: Gene and cell therapies to counteract neuroretinal diseases
RTG: GenEvo Gene Regulation in Evolution
FOR5546: Ciliary Dynamics

Sprachen

Deutsch
Englisch

LET'S TALK ABOUT SCIENCE

FUN FACT

(Fast) alle Zellen haben Zilien. Die wurden aber über 100 Jahre ignoriert.

Wie kamen Sie zur Wissenschaft? Und was waren dabei die größten Hürden und die größte Hilfe?

Ich bin eigentlich nie bewusst „zur Wissenschaft gekommen“ – ich bin einfach geblieben und habe nie aufgehört. Ich habe einfach weiter das getan, was ich liebe: medizinische Forschung und das Verständnis darüber, wie Zellen funktionieren. Eine der größten Herausforderungen ist es, die Finanzierung für all die Projekte zu sichern, die ich realisieren möchte. Die größte Unterstützung auf diesem Weg waren großartige Mentor:innen und Menschen, die wirklich an mich geglaubt haben.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollten? Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis oder jemanden, der Sie dazu inspiriert hat?

Ein echtes „Aha-Erlebnis“ hatte ich, als ich im Labor stand und gleichzeitig so viele Experimente liefen. Ich wusste, dass ich mehr machen wollte, als ich alleine bewältigen konnte, und mir wurde klar, dass genau das die Rolle einer Gruppenleiterin ist. In diesem Moment wusste ich, dass ich das werden wollte..

Gab es Highlights in Ihrem Werdegang/Ihrer Forschungsarbeit, auf die Sie besonders gerne zurückblicken?

Als meine erste Doktorandin ihre Dissertation verteidigte, war ich unglaublich stolz. Und auch, als wir eine gesponserte Radtour gemacht haben – von meinem Labor in Mainz aus bis nach Großbritannien – zusammen mit der BBS-Patientengesellschaft. Dabei haben wir meine Studierenden und die Patient:innen zusammengebracht, Spenden gesammelt und gleichzeitig ein großes Abenteuer erlebt.

Was gehört alles zu Ihrem Arbeitsalltag? Was macht Ihnen daran am meisten Spaß und gibt es auch Dinge, die Sie nerven?

Der tägliche Austausch mit all meinen Studierenden und Kollaborationspartner:innen. Am meisten liebe ich es, mit meinen Doktorand:innen neue Daten zu diskutieren und die Weiterentwicklung ihrer Projekte zu planen. Was mich jedoch manchmal frustriert, ist der ständige Zeitmangel – es gibt einfach immer so viel mehr zu tun und zu lesen.

Wie lange dauert es von der ersten Idee bis zur Auswertung der Forschungsergebnisse? Und wie ist das Gefühl, wenn etwas Großes dabei rauskommt?

Es kann manchmal ganz schnell gehen (1-3 Monate) oder auch Jahre dauern (bis zu 10 Jahre). Es hängt von so vielen Faktoren ab. Aber das Gefühl ist großartig. Mann ist einfach total glücklich.

Was war das spannendste Experiment oder der größte Durchbruch in letzter Zeit?

Das Zilien nicht nur Informationen empfangen, sondern auch ‚Briefe‘ verschicken die bei anderen Zellen ankommen und was auslösen.

Was wäre Ihr größtes Ziel, als Wissenschaftlerin zu erreichen?

Das meine Doktorand:innen ihre eigene Gruppen etablieren können, und das wir gemeinsam Therapien für Ziliopathien entwickeln können. Und das alle Leute wissen was (und wie wichtig) Zilien sind. 🙂

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Als Leiterin eines EU-weiten Konsortiums zur Zilienforschung.

Links

Hier geht’s zur Arbeitsgruppe von Helen May-Simera