Prof. Dr. Kirsten Grimm

SIX QUESTIONS TO KIRSTEN

    1. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
      Erdkunde und Französisch.
    2. Wer oder was hat Sie in Ihrem Leben besonders geprägt?
      Wahrscheinlich die Zeit, die ich auch schon mit meinen Eltern
      in der Natur beim Wandern verbracht habe.
    3. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
      Wegbereiter:innen der Geowissenschaften wie z.B. Nikolaus Steno,
      Alcide d’Orbigny oder Mary Anning, aber auch ein Treffen mit Sitting Bull
      oder Martin Walker wäre interessant.
    4. Wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären, dann...?
      …sicherlich irgendetwas mit praktischem Bezug wie Fotografin oder Kamerafrau.
    5. Was war der beste Rat, den Sie einmal bekommen habe?
      Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen.
    6. Was darf nie an Ihrem Arbeitsplatz fehlen?
      Lesebrille und was zum Knabbern.

WHO’S KIRSTEN?

Geboren 1965 in Köln

ABOUT HER

Hallo, ich bin Kirsten und untersuche in meinen Forschungen den fossilen Lebensraum des Mainzer Beckens von vor 31 bis 10 Mio. Jahren. Hierbei interessiere ich mich besonders für die Mikrofossilien und unter welchen Bedingungen diese gelebt haben. An der JGU arbeite ich als Kuratorin der naturwissenschaftlichen Sammlungen. Ich mag fremde Länder, Reisen, Naturphänomene und natürlich Geologie, Sammlungen und naturwissenschaftliche Museen.

FUN FACT

Ich kann nicht den Takt halten und daher fällt es mir auch sehr schwer bei Musik mitzuklatschen.
Meine Familie amüsiert sich immer, wenn ich im Theater oder bei Konzerten dazwischen klatsche.

HOW IT STARTED … HOW IT'S GOING

Ausbildung

1984 Abitur
1991 Hochschulabschluss
1994 Promotion
2003 Habilitation
2011 Apl.-Professur

Highlights

Publikation eines Führers zur Geologie des Mainzer Beckens

Koordination und Redaktion einer 461-seitigen Monographie mit 30 Autor:innen

Erarbeitung einer Stratigraphischen Tabelle von Deutschland zur Zeit des Tertiärs (VÖ: 2002).

Engagement

Vorsitzende der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft (RNG)

Redaktion der Zeitschrift »Natur im Museum« (Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museum im DMB)

Netzwerk

Subkommission für Tertiärstratigraphie

Deutscher Museumsbund – Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen

Junior Campus Mainz

Paläontologische Gesellschaft

Sprachen

Deutsch

Französisch

Englisch

Links zu Medien

  1. Hier findet ihr Informationen zu Kirsten Grimms Schwerpunkt in der Arbeitsgruppe für Angewandte und Analytische Paläontologie an der JGU.
  2. Auf der Webseite des Mainzer Instituts für Geowissenschaften erhaltet ihr einen Überblick über die unterschiedlichen Exkursionsangeboten für Schulklassen; U.a. die Halbtagsexkursion „Die Lagune vor unserer Haustür“ mit Kirsten Grimm.
  3. Hier erfahrt ihr mehr zur Geowissenschaftlichen Sammlung an der JGU
  4. Auf dieser Webseite erfährt man mehr über die vielfältigen Aktivitäten und Angebote der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft (RNG) 
  5. Rockstory - Der GeoPodcast Folge 3 mit Kirsten Grimm: „Das Meer vor unserer Haustür – Rheinhessen vor 31. Millionen Jahren“. Das Video auf YouTube anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=2OxF4MzpOKg
  6. Rockstory - Der GeoPodcast Folge 8 mit Kirsten Grimm: „Die Bakterie zum Mammut gemacht. Wie uns Fossilfunde die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde verraten“. Das Video auf YouTube anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=i5JE-Jn5YsY

LET'S TALK ABOUT SCIENCE

FUN FACT

Auch Mikrofossilien – winzige, nur wenige Mikrometer große Einzeller mit einem meist kalkigem Gehäuse - können in der Masse ganz schön schwer sein und viel Platz wegnehmen, wie ich beim Archivieren feststellen musste.

Wie kamen Sie zur Wissenschaft? Und was waren dabei die größten Hürden und die größte Hilfe?

Als ich mein Diplom gemacht habe, gab es nicht viele Stellen für Geowissenschaftler:innen, die meisten meiner Kommiliton:innen sind daher in andere Bereiche abgewandert. Da brauchte ich viel Durchhaltevermögen und die Unterstützung der Familie, um nicht umzusatteln und Verkäufer:in zu werden.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollten? Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis oder jemanden, der Sie dazu inspiriert hat?

Schon während der Schulzeit arbeitete ich gerne Referate zu bestimmten Themen aus. Später, während des Studiums, entdeckte ich wie viel Spaß es mir macht, vergangene Lebensräume zu untersuchen und darüber Publikationen zu schreiben.

Gab es Tiefpunkte in Ihrer Karriere und wie ist es Ihnen gelungen, diese zu verarbeiten?

Da gab es mehrere: z.B. die Kürzung meines Habilitanden-Stipendiums aufgrund der Einstellung dieses Förderzweigs. Aber am schwierigsten war es, keine feste Anstellung, sondern immer nur Kurzverträge von max. 2 Jahre zu haben und dadurch keinerlei Planungssicherheit. Da hilft es nur nach vorne zu schauen, durchzuhalten und natürlich die Unterstützung der Familie.

Gab es Highlights in Ihrem Werdegang/Ihrer Forschungsarbeit, auf die Sie besonders gerne zurückblicken?

Dazu gehört die Bewilligung meines Habiltanden-Stipendiums durch die DFG, aber auch die Ernennung zur Apl.-Professorin an der JGU oder auch die Wahl zur Vorsitzenden der Subkommission für Tertiärstratigraphie schon kurz nach meiner Promotion. Unvergessen werden mir auch meine „Lehrjahre“ am Naturhistorischen Museum in Mainz bleiben, die mir meinen Weg als Kuratorin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen an der JGU ebneten. Am Museum habe ich als Projektleiterin in einem Jahr drei große Sonderausstellungen kuratiert.

Was gehört alles zu Ihrem Arbeitsalltag? Was macht Ihnen daran am meisten Spaß und gibt es auch Dinge, die Sie nerven?

Schön finde ich, dass es immer was Neues zu lernen gibt und dass die Geowissenschaften sehr abwechslungsreich sind. Außerdem bereitet mir das Vermitteln von Wissen viel Freude – sei es an Studierende, Schüler:innen oder aber auch an interessierte Laien. Daher biete ich auch gerne Führungen durch die geowissenschaftlichen Sammlungen an oder auch entlang des Geopfads in Mainz-Weisenau, an dessen Erstellung ich beteiligt war. Wenig Spaß macht hingegen die immer mehr zunehmende Verwaltung, die das Tagesgeschäft beherrscht.

Welche Art von Experimenten führen Sie in Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin durch und was sind dabei Ergebnisse, die Sie ins Staunen versetzen?

Ich bereite Gesteins- und Sedimentproben so auf, dass die darin enthaltenen winzigen Organismen mit dem Mikroskop untersucht werden können. Dabei staune ich immer wieder über die Schönheit und den komplizierten Gehäusebau dieser Organismen sowie die vielen Informationen, die diese uns über ihren ehemaligen Lebensraum liefern.

Als Mikropaläontologin an der Universität beschäftigen Sie sich mit der Ökologie vergangener Lebewelten und der Rekonstruktion dieser Lebensräume - das ist für viele abstrakt. Wo und wie kann man die Ergebnisse dieser teils jahrelangen Forschung im Alltag erleben?

Meine Forschungsergebnisse über die Ablagerungen im Mainzer Becken sind in die Ausstellung zur Erdgeschichte von Rheinland-Pfalz im Naturhistorischen Museum Mainz eingegangen und können dort von den Besuchern aller Altersgruppen erfahren werden. Ebenso kann man meine Forschungsergebnisse beim Durchwandern des Geopfads in Mainz-Weisenau erleben oder auch bei einem Besuch im Museum Alzey oder der Infothek in Flonheim.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Kurz vor Renteneintritt und damit endlich die Aussicht auf Zeit für viele angefangene und nicht beendete Projekte sowie längere Reisen.