Dr. Franziska Teubler – Physik der Atmosphäre, Dynamische Meteorologie

SIX QUESTIONS TO FRANZISKA

  1. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
    Physik und Sport.
  2. Wer oder was hat Sie in Ihrem Leben besonders geprägt?
    Freundschaften in verschiedenen Phasen meines Lebens.
  3. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
    James Bond (Ich wollte als Kind immer Spionin werden).
  4. Wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären, dann...?
    ...wäre ich Tierpflegerin geworden.
  5. Was war der beste Rat, den Sie einmal bekommen haben?
    Vertraue auf deine Intuition.
  6. Was darf nie an Ihrem Arbeitsplatz fehlen?
    Kaffee und gute Laune.

WHO’S FRANZISKA?

Geboren 1986 in Bayreuth

ABOUT HER

Hallo, ich bin Franziska und arbeite schon seit vielen Jahren in Mainz am Institut für Physik der Atmosphäre. Dabei versuche ich herauszufinden, warum der Wind weht wie er weht. Das Tolle an der Meteorologie ist die Vielfalt und Komplexität des Wetters und dass man es mit bloßem Auge betrachten kann. Ich liebe es, mit meinem Mann und meinen Kindern (6 und 7 Jahre alt) draußen zu sein, Sport zu machen und die Natur zu genießen, besonders am Wasser. Ansonsten lese ich gerne oder treffe mich mit Freund:innen.

FUN FACT

Ich musste im Englisch-Unterricht einmal ein spontanes 3-Minuten-Referat halten. Es fiel mir nichts Besseres als das Wetter ein. Im Nachhinein frage ich mich, ob es nicht meine versteckte Begeisterung dafür war, die mich unbewusst dieses Thema hat wählen lassen.

HOW IT STARTED … HOW IT'S GOING

Ausbildung

2006 Abitur
2011 Hochschulabschluss
2018 Promotion

Highlights

Organisation eines internationalen Blocking Workshops
Konferenzen und Vorträge in Kanada, USA, Schweiz
Vortrag vor dem Stadtrat zur Ausrufung des Klimanotstandes in Mainz

Engagement

Koordinatorin der Scientists for Future Mainz/Wiesbaden
Handballtrainerin
Engagement in unserer Elterninitiative (Kindergarten)

Netzwerk

Forschungsprojekt „Waves to Weather“
Uni Mainz
Pro Academia e.V.

Sprachen

Deutsch
Englisch

Links zu Medien

Auf dem Twitteraccount Franziska Teubler (@FTeubler) / Twitter könnt ihr nachlesen, was Franziska Teubler persönlich bewegt.

Auf der Webseite Dr. Franziska Teubler | Dynamic Meteorology (uni-mainz.de) erfahrt ihr mehr über Dr. Franziska Teubler und ihre Forschungsarbeit in der AG „Dynamische Meteorologie“

LET’S TALK ABOUT SCIENCE

FUN FACT

Wusstet ihr, dass die erste Wettervorhersage am Computer in den 50er Jahren für eine Vorhersage von 24 Stunden mehr als 24 Stunden gerechnet hat?

Wie kamen Sie zur Wissenschaft? Und was waren dabei die größten Hürden und die größte Hilfe?

Nach meiner Diplomarbeit bin ich an unserem Institut geblieben. Anfangs nur, weil ich das Thema der Doktorarbeit interessant fand und ich zusammen mit einem guten Freund daran arbeiten konnte. Nach und nach habe ich festgestellt, wie viel Spaß es mir macht. Jeden Morgen aufzustehen und sich auf die Arbeit zu freuen ist einfach toll! Klar gibt es immer mal wieder Momente, die einen frustrieren – z.B., wenn ein Experiment nicht klappt, oder man feststellt, dass man Tage darauf verwendet hat eine komplizierte Lösung für ein einfaches Problem zu finden. Aber das Schöne ist, ich bin dabei nie alleine, sondern werde durch Freund:innen, Kolleg:innen und meinen Betreuer jederzeit unterstützt.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollten? Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis oder jemanden, der Sie dazu inspiriert hat?

Ich hatte schon immer Freude daran Rätsel zu lösen und liebe dieses Gefühl, am Ende einer Gleichung anzukommen oder eine Fragestellung beantworten zu können. Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass das Forschen an der Uni dazu einfach passt und ich einen Beruf gefunden habe, der mir wirklich Spaß macht.

Gab es Tiefpunkte in Ihrer Karriere und wie ist es Ihnen gelungen, diese zu verarbeiten?

Als ich aus meinen beiden Elternzeiten kam, hatte ich anfangs das Gefühl die verpasste Zeit nie aufholen zu können. Schließlich hatten alle anderen weiter geforscht, publiziert und sich entwickelt. Das war anfangs demotivierend. Allerdings habe ich bald gemerkt, dass es nicht nur darauf ankommt. Ich hatte mich auf andere Art und Weise weiterentwickelt und alles andere holt man auf!

Was gehört alles zu Ihrem Arbeitsalltag? Was macht Ihnen daran am meisten Spaß und gibt es auch Dinge, die Sie nerven?

Ich bin theoretische Wissenschaftlerin. Das bedeutet ich arbeite meist am Computer und versuche aus Modelldaten, die der Computer liefert, Wetterphänomene besser. Dabei muss ich viel programmieren, was mir auch viel Spaß macht. Am meisten Spaß macht es mir jedoch die Ergebnisse zu interpretieren, v.a. mit anderen zusammen. Das Gefühl am Ende etwas besser verstanden zu haben, ist großartig. Weniger Spaß macht es mir, auf Fehlersuche zu gehen. Aber das Gute ist: je öfter man das gemacht hat, umso schneller findet man den Fehler.

Wie lange dauert es von der Idee zum Forschungsansatz bis zur Auswertung der Ergebnisse? Und wie ist das Gefühl, wenn etwas Großes dabei rauskommt?

Das ist ganz unterschiedlich – manchmal dauert das Tage, manchmal kann es Jahre dauern. Oft sind Projekte jedoch bereits auf mehrere Jahre ausgelegt. Gerade schreibe ich einen Antrag auf Fördergelder für eine Idee, die ich vor vielen Jahren das erste Mal hatte, aber nun erst die richtige Zeit für mich gekommen ist, diese Idee nun auch umzusetzen.

Als Wissenschaftlerin an der Universität betreiben Sie Grundlagenforschung am Computer - das ist für viele abstrakt. Wo und wie kann man die Ergebnisse dieser teils jahrelangen Forschung im Alltag erleben?

Es ist immer der erste Schritt einen bestimmten Prozess besser zu verstehen, z.B. wie Tiefdruckgebiete entstehen und sich Reibung darauf auswirkt. Wenn man das besser verstanden hat, kann man sich daran machen, das Wettermodell dahingehend zu verbessern, diesen Prozess besser zu beschreiben. Das kann man dann in einer verbesserten Wettervorhersage erleben.

Was sind in Ihren Augen die größten Herausforderungen für künftige Wissenschaftlerinnen (im MINT-Bereich)?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zwar hat man als Wissenschaftlerin häufig flexible Arbeitszeiten, was hilfreich ist, jedoch muss man nach wie vor sehr flexibel sein, was den Wohnort im In- und Ausland angeht. Das ist häufig schwierig mit der Familienplanung zu vereinbaren.